Näheres und Geschichtliches über Schloss NiederfellabrunnDer straßenseitige Haupttrakt des Schlosses stammt aus der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Von den Herren von Fellabrunn, einem seit ungefähr 1115 nachgewiesenen Geschlecht, ging das Schloss später in viele Hände über, so auch an die Familien Abensberg-Traun und Wilczek. Eine kompakte Zusammenfassung gibt es hier! Eine von der SPÖ-Niederhollabrunn entlehnte, ausführliche Darstellung der Ortsgeschichte finden Sie hier!
| Zwei Ansichtskarten des Dorfs Niederfellabrunn (um 1900) finden Sie hier. |
Auszüge aus der Fachliteratur:
Aus: Schriftenreihe Das Weinviertel: Schlösser und
Burgen.
Eigenverlag Kulturbund Weinviertel, 1979
Ansicht von der Gartenseite | Schloss Niederfellabrunn, Widmung: Wohnhaus |
Aus: Georg Clam Martinic: Burgen und Schlösser in
Österreich,
Landesverlag im Veritasverlag Linz, Ausgabe 1991
bzw. Tosa Verlag
Wien, Ausgabe 1996
SCHLOSS, am westl. Ortsrand. Bar.
2geschossiger Vierflügelbau um Rechteckhof. Urspr. U-förmige Anlage des 17.
Jhs.,im 18. Jh. durch westl. Trakt erweitert, im 19. Jh. verändert. Einst eine
1678 errichtete Kapelle.
Die östl. Eingangsfront unter Walmdach mit Dachhäuschen 7achsig, mit rustiziertem
Erdgeschoß und Eckquaderung im Putz, Mittelachse durch Dachgiebel mit eingeschwungenen
Flanken und Ecklisenen betont; pilastergerahmtes Portal mit gesprengtem Segmentbogengiebel,
Türblätter 19. Jh. - Seitentrakte mit Lisenengliederung. Einfahrthalle mit
Kreuzgratgewölbe. Hoffassaden mit Obergeschoßlisenen. In der SW- und NW-Ecke
Türmchen mit Ecklisenen, ovale Blendfenster, gestufte Mansardwalmdächer. Kreuzgratgewölbte
Erdgeschoßräume, 17. Jhdt.
Aus: Dehio: Die Kunstdenkmäler Österreichs,
Niederösterreich,
nördlich der Donau,
Verlag Anton Schroll & Co, Wien,
Ausgabe 1990
Niederfellabrunn, Schloss
BH
Korneuburg
G Niederhollabrunn
KG Niederfellabrunn
Eine
vierflügelige einstöckige Anlage im Kern 16./17. Jh. Siebenachsige Hauptfront
mit zentralem Portal und kreuzgratgewölbter Einfahrt. Fassaden 2. Hälfte 19. Jh.
teilweise verändert. 1115-20 die Herren von Fellabrunn bereits urk. genannt. Im
17. Jh. durch Heirat an Sebastian von Abensperg-Traun. Es folgen Lamberg,
Enckevort, Brenner von Flamberg, Graf Wilczek u. 1889 Familie
Himmelbauer.
E: Seit 1955 Dr. Anton Rosskopf
Lit: Dehio 1990,
783
Aus: Rudolf Büttner und Renate Madritsch:
Burgen und
Schlösser in Niederösterreich,
Vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Birken-Verlag/Wien, 1987
NIEDERFELLABRUNN, Schloss |
Die gegen die Dorfstraße zu orientierte, 2gesch.
Hauptfront weist 7 Achsen auf, wobei sich über der Mittelachse 1 zarter
Dreieckgiebel mit einer Kugel- und Pyramidenbekrönung, die noch Relikte des 17.
Jh. sind, spannt, während die vorgeblendete sonstige Fassadengliederung sowie
das Holztor d. 2. H. d. 19. Jh. zuzuschreiben sind: Rustiziert geputztes
Erdgeschoß, glattes Obergeschoß mit Eckquaderung, zart profilierte Putzfaschen
um die Fenster sowie gestuftes Dachgesimse. Die nach O blickende, 3achs.
Seitenfassade zeigt noch Reste einer spätbar. Gliederung sowie Steinsolbänke mit
bar. Profil.
Die Einfahrt öffnet sich gegen den Innenhof als
steingerahmtes Rundbogentor; im Hof glatte Fassaden mit
Lisenenrastergliederung.
Im s. Trakt findet sich überraschend ein kleiner
Festsaal mit bescheidenen Schablonenmalereien, E. 19. Jh.
Im O-Trakt ist
1 quadr. Raum mit orig. frühbar. Türen und Malereiresten d. 17. Jh.
Die
Herren von Fellabrunn treten ca. 1115/20 mit Udelscaleus de Weluarenbrunnen und
ca. 1150 mit Gotefrit de Uelarbrunnen (FRA II/4 Nr. 144, 297) auf. Heinrich v.
Kierling erhält 2 Lehen von Hzg. Friedrich II. 1372 ist ein Fellabrunner
genannt. Der um 1506 verstorbene Wigilius liegt bei seinen Vorfahren in Groß
begraben. Der Hauptbesitzer des Dorfes war der Landesfürst, aber auch die
Inhaber der Hft. Hardegg und der Hft. Seefeld sind hier begütert. 1506 (15. 11.)
verlieh Kg. Maximilian I. die durch den Tod des Wigilius Velaprunner, der ohne
männliche Erben gestorben war, die erledigten Lehen dem Ulrich Putschen, seinem
Kammerdiener, Marx Treitzsauerwein, seinem Sekretär, Wolfgang von Khallenperg
und Lorenz Khamer, seinem Hauspfleger, Bürgern zu Wien (GB XIII 68).
Das
Dorf hatte schon vor 1393 das Marktrecht, erneuert wurde es jeweils 1531, 1714,
1775, 1786 und 1794.
Den Hauptanteil am ldf. Lehensgute hat die Hft.
Maissau inne, deren örtlicher Verwaltungssitz vor 1500 vom Praunsberg (s.d.) in
das Dorf gekommen ist. Die Tochter Magdalena des letzten Eckartsauers brachte
den Besitz ihrem Gatten Sebastian v. Abensperg-Traun zu. 1654 bringt Margarete,
geb. v. Geymann und Witwe nach Siegmund Gottfried v. Abensperg-Traun
Niederfellabrunn ihrem 2. Gatten Siegmund v. Lamberg zu. Den Lamberg folgten Gf.
Johann Ferdinand v. Enckevoirt und Sohn, die Fam. Prenner v. Flamberg, die Gf.
Wilczek und 1889 die Stockerauer Fam. Himmelbauer. Um 1955 ist der Stockerauer
Arzt Dr. Anton Roßkopf Inhaber des Schlosses.
(Schweickhardt II 31 -
TopNÖ III 74 - GB IX 212; XI 139; XIII 68 - HB Krnbg I 424; II 81 - Heimat 1963,
176 - HONB II F 41; VIII)
PRAUNSBERG (BRAUNSBERG), Verschwundene Burg. Die Burg lag ö. des Marktes Niederfellabrunn in Richtung Korneuburg.
An die alte Burg erinnern die Flurnamen: "Im vordern und hintern Braunsberg".
1880 waren noch Mauerreste sichtbar.
1179 und 1182 wird Engilscalch de Prunsperch (FRA II/4 Nr. 540, 560) genannt.
Im 13. Jh. als Zeuge "Rapot de Provnsperch" (FRA II/4 Nr. 774). In den Jahren
1267, 1270 erscheint ein Otto d. P. als Kanonikus in Klosterneuburg.
1269 wird das "castrum in Prounsberch" (nöla Nr. 3/1979 S. 42) und 1397 "ein
steinhauffn" (Admont Qg 22 f 53v) genannt. 1415 als "haws Prawnsperg" erwähnt
und 1498 in dem Urbar Maissau als "gancz öd" bezeichnet.
Den Hauptanteil am ldf. Lehensgut hat die Hft. Maissau inne, deren örtlicher
Verwaltungssitz vor 1500 von hier nach Niederfellabrunn gekommen ist.
(Schweickhardt V 131- Neill 338 - Bi II 109 - HB Krnbg 1427 - HONB I B 434;
VIII S. 266)