Einige Lied- und Kammermusik -Konzerte Walter Riemers am Hammerflügel

7. Oktober 2008: „Raritäten aus dem BIEDERMEIER - A. Diabelli et Comp.“ im Salvator-Saal

Das Kammertrio Linz-Wien (Michaela Czutka, Wolfgang Jungwirth, Helmut Schaller), schon oft im Salvator-Saal zu Gast, spielte, tatkräftig unterstützt von den Gästen Nikolaj Tarasov (aus Slowenien stammender Blockflöten- und insbesondere auch Csakan-Spezialist), Dorothée Pudewell (Sopran) und Walter Riemer (Hammerflügel), ein Benefizkonzert zugunsten der Erhaltung von Schloss Niederfellabrunn. Auf dem Programm stand biedermeierliche Musik in ungewöhnlichen Besetzungen, vor allem mit der Spazierstockflöte Csakan und einem kleinen Schwerpunkt auf Anton Diabelli, der am 7. April 1858, also genau 150 Jahre und 6 Monate vor diesem Konzertdatum, im Alter von 77 Jahren (!) in Wien verstarb.

Wahrscheinlich noch nie vorher wurde in unserer Zeit ein Stück für DREI Csakans aufgeführt! Dazu noch alle nur denkbaren gemischten Besetzungen mit Werken von Ernest Krähmer, Conradin Kreutzer, Leonhard von Call, Franz Xaver Mozart und anderen.

MusikerConradin KREUTZER (1780 – 1849)
Aus dem Trio für Csakan, Viola und Gitarre, D-Dur

CAGÉ (vor 1809)
Variationen über „Ah! Vous dirai-je, Maman“ für Flageolet solo

Franz Xaver MOZART (1791 – 1844)
Variationen fürs Fortepiano und Flagiolet über den Marsch aus Aline
(Oper von Wenzel Müller, 1822)

Anton DIABELLI (1781 – 1858)
Walzer mit Variationen für Klavier solo. Thema und die Variationen von
Franz Xaver Mozart
Ignaz Moscheles
Johann Nepomuk Hummel
Franz Schubert

 

Anton DIABELLI
Sonatine für Gitarre und Klavier A-Dur, op. 68

Leonhard von CALL (1767 – 1815)
Trio op. 2/1 “pour 3 Csakans”

Anton DIABELLI
„Auf dem Wasser zu singen“ für Gesang, Csakan, Gitarre und Klavier

Anton DIABELLI
Aus „24 Original-Ländler nach österreichischen Volksliedern“ für Csakan und Gitarre


Ernest KRÄHMER (1795 – 1837)
Aus den „Originalstücken für Zwey Csakan“, op. 25

Anton DIABELLI
Rondo A-Dur für Gitarre solo

Ernest KRÄHMER
Duo concertant pour le Csakan et Pianoforte, op. 16

 

Mittwoch, 3. Juni 2009, Eva Hinterreithner (Mezzosopran) und Walter Riemer (Hammerflügel)

Arianna im Salvator-Saal


Cantata Arianna a Naxos Hob.XXVIb/2 Ohr Anhören oder Download möglich!

200 Jahre und 3 Tage nach Haydns Todestag gab es einen von besonders vielen Kollegen und Freunden der jungen Sängerin besuchten Liederabend mit einem reinen Haydn-Programm im Salvator-Saal. Zum ersten Mal wurde auch eines unserer Konzerte in Wien flächendeckend plakatiert, was wohl auch zum guten Besuch beitrug. Das Publikum kam auch voll auf seine Rechnung: Schon bei den Canzonetten steigerte sich die Begeisterung von Lied zu Lied; nach der hinreißend gesungenen Arianna gab es "standing ovations". Auch der Hammerflügel erregte bei vielen Besuchern großes Interesse und so mancher probierte ihn gleich aus.

Joseph Haydn:

Aus “Original Canzonettas”, Erste Gruppe (25-30, vor 1794), zweite Gruppe (31-36, 1794/1795),
Two Englisch Canzonets (41, 42, vor 1806)

Dreizehn der 14 Canzonetten

Cantata Arianna a Naxos Hob.XXVIb/2

Zugaben:

Die zu späte Ankunft der Mutter

Eine sehr gewöhnliche Geschichte

Mittwoch, 18. November 2009: Haydn-Festkonzert im Salvator-Saal

Ensemble 09-11-18

Ein begeistertes Publikum hörte ein ungewöhnliches Programm: Drei Konzerte Josephs Haydns, davon zwei mit Hammerflügel. Die Solisten Valya Dervenska (Violine), Walter Riemer (Hammerflügel) sowie das “Orchester”: Rieko Aikawa (1.Violine), Aya Georgieva (2.Violine), Dima Nedyalkova (Viola) und Teodora Miteva (Cello) brachten drei original mit Streichquartettbegleitung ausführbare Haydn-Konzerte:

Violinkonzert C-Dur, Hob. VIIa:1

Klavierkonzert F-Dur Hob. XVIII:6 (Kadenzen Baul Badura-Skoda)

Doppelkonzert F-Dur Hob. XIII:3

Als Zugaben gab es noch zwei entzückende Schluss-Sätze von Haydn-Violinsonaten (die eigentlich von ihm selbst bearbeitete Klaviersonaten sind).

23. Juni 2011: Alexander Kaimbacher: Die schöne Müllerin

Riemer / Kaimbacher

Ein Beispiel:

3. Halt!:

Ein Erlebnis der Extraklasse - nicht wenige im Publikum wurden viele Rührungstränen los, und sogar dem Begleiter am Hammerflügel, Walter Riemer, erging es nicht anders.

Ein Liedsänger, der an Ausdrucksstärke seinesgleichen sucht, ohne aber in irgendeiner Weise der Aufführungspraxis untreu zu werden - höchste Dramatik wo in Dichtung und Komposition ausgedrückt, erschütternde Unglücks-Darstellung wo gedichtet und komponiert - das hat man in Niederfellabrunn noch nie so gehört.

Nach diesem Erfolg liegt eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit nahe - Winterreise ist schon beschlossene Sache!

Der Hammerflügel erwies sich wieder einmal als ideales Begleitinstrument für dieses Werk, vor allem wegen der ihm eigenen Transparenz des Klanges, die half, alle Details der Artikulation klar hörbar zu machen. Dazu noch die glockenähnliche Klangschönheit des Instruments.

Zugabe: Wanderer's Nachtlied D 768 (Goethe)

Samstag, 20. Oktober 2012: Alexander Kaimbacher (Tenor), Walter Riemer (Hammerflügel)

Riemer / Kaimbacher

Ein begeistertes Publikum genoss eine der Schubert-Zeit vermutlich sehr nahe kommende Interpretation der Winterreise.

Wie die nebenstehende Zeichnung von Schuberts Freund Moritz von Schwind belegt, spielte Schubert selbst zu Hause auch noch 1821 auf einem dem unseren sehr ähnlichen Hammerflügel.

Gleichwohl zur Zeit der Entstehung der Winterreise schon etwas größere Klaviere mit mindestens 6 Oktaven im Gebrauch waren, sind doch fast alle Lieder Schuberts auf einem Fünfoktaver ausführbar, allenfalls mit sehr wenigen Änderungen (Oktavierungen).

Der silbrige Klang derartiger Instrumente, die Transparenz und der daraus resultierende Anreiz, Schuberts Artikulationsvorschriften wirklich genau umzusetzen, tragen zu einer einzigartigen Interpretation bei.

Die Ausführenden wurden vom Publikum gefeiert. Schuberts Zimmer

Klaviere waren schon immer sehr haltbar, also kann man durchaus annehmen, dass auch in den von Schubert besuchten Gaststätten und bei seinen Freunden, wo viel öfter als seine anderen Kompositionen hauptsächlich die Tänze und das Lied gepflegt wurden, überwiegend solche Klaviere standen, auch noch 1827.

19. Juni 2013, Salvator-Saal: Gamben-Abend Maddalena Del Gobbo, Walter Riemer (Fortepiano)

Maddalena Del Gobbo (Viola da Gamba) war solo wie auch mit Walter Riemer am Hammerflügel zu hören. Selbst einige Stammgäste, die ja besonders eindrucksvolle Konzerte bei uns durchaus gewohnt sind, stuften diese Kombination als "besonders erfüllend" oder "unter den Konzerten dieses Jahrs jenes, das den größten Eindruck gemacht hat" ein.
Gamben-Abend

Die Bachschen Gambensonaten erhielten durch die Klangschönheit und die Ausdrucksskala unseres Hammerflügels, noch dazu in der Akustik des wunderbaren barocken Salvator-Saals, nie zuvor gehörte Wirkung.

Carl Friedrich Abel (1723 - 1787)
Aus dem Drexel Manuscript:
Arpeggiata WK 205

Aus der Sonate für Viola da gamba solo Nr. 1, D-Dur
Adagio
Allegro

Aus dem Drexel Manuscript:
Tempo di Minuet WK 188
Adagio WK 189

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Sonate G-Dur BWV 1027

Präludium und Fuge As-Dur, BWV 886 aus dem WTC II
Präludium und Fuge fis-moll, BWV 883 aus dem WTC II

Sonate D-Dur BWV 1028

Sonntag, 30. März 2014: Kammertrio Linz-Wien: Musik mit Csakan im Salvator-Saal

Michaela Cutka (Violine, Csakan), Helmut Schaller (Csakan), Wolfgang Jungwirth (Biedermeiergitarre) und als Gast Walter Riemer (Hammerflügel) gelang eine erfolgreiche Wiederbelebung der biedermeierschen Spazierstockflöte, diesmal mit besonders anspruchsvollen Werken. Besonders gedacht wurde Ernest Krähmers, der auf den Tag genau vor 219 Jahren geboren wurde.

Csakan - Spazierstockflöte, Besonderheit aus dem Biedermeier

Conradin KREUTZER (1780 – 1849)
aus dem Trio für Csakan, Violine und Gitarre

Ernest KRÄHMER (1795 – 1837)
“Introduction und Variationen über ein Originalthema für den Csakan mit Begleitung der Guitare” op.32

Franz SCHUBERT (1797 – 1828)
aus den „Original-Tänzen“ für Klavier, op. 9 (D 365), für Violine und Gitarre eingerichtet von Anton Diabelli

Johann STRAUSS Vater (1804 - 1849)
aus den „Walzer und Galoppen“, für den Csakan eingerichtet von Ernest Krähmer:

Alpenkönig-Galopp, op. 7
Wiener Launen-Walzer, op. 6
Chineser-Galopp, op. 20

Anton DIABELLI (1781 – 1858)
aus den „Abendunterhaltungen“ für Csakan, Violine und Gitarre, Potpourri nach Mayseder, Beethoven und Rossini

Philipp FAHRBACH (1815 – 1885)
aus den „Walzer und Galoppen“ für Csakan und Pianoforte

Unter-österreichischer Ländler, op. 26
Locomotiv-Galopp, op. 31

Erzherzog RUDOLPH von Österreich (1788 – 1831)
„Variations per Pianoforte avec accompagnato d’un Czakan“

Wolfgang Joseph LANZ (1797 – 1873)
Rondino D-Dur für Gitarre, op. 9/1

Ernest KRÄHMER (1795 – 1837)
aus der „Zweyten Sammlung leichter und angenehmer Originalstücke für zwey Csakan“, op. 25

Wolfgang Amadeus MOZART (1756 – 1791)
aus den 25 Stücken für drei Bassetthörner, KV 439b


KTLW / Riemer

Csakans

Zugaben:

Wolfgang Amadeus MOZART (1756 – 1791)
aus den 25 Stücken für drei Bassetthörner, KV 439b: Larghetto

Conradin KREUTZER (1780 – 1849)
Ländler aus der Serenata für zwei Csakan und Gitarre

Mittwoch, 2. April 2014: "Kennen Sie Josph Wölfl?" im Salvator-Saal

Zu hören waren, bei uns zum ersten Mal Zsuzsanna Aba-Nagy (Harfe), weiters Eva Hinterreithner (Mezzosopran) und Walter Riemer (Hammerflügel).

Joseph Wölfl (Woelfl) (1773-1812)

Grand Duo pour harpe & piano op. 29

Die Geister des Sees.
Eine Ballade von Amalie von Imhoff, für das Fortepiano komponiert von Joseph Wölfl, WoO 20 (1799)

Grand Duett for the Harp and Piano Forte op. 37

Zugaben (Lieder):

Joseph Wölfl (Woelfl)

Lied der Nixen

Der Wald

Riemer / Aba-Nagy

Im Vorwort zu den Noten des Duos op. 29 für Harfe und Klavier heißt es: Die Besetzung Harfe und Klavier war in der Klassik eine durchaus übliche Instrumentenkombination, da einerseits die Harfenisten dieser Epoche meistens auch Pianisten waren, andererseits die damaligen Instrumente klanglich sehr gut miteinander harmonierten. Mit der Weiterentwicklung der Instrumente ging diese Harmonie leider weitgehend verloren, da der moderne Konzertflügel für die Harfe viel zu stark geworden ist und auch die Klangfarben von Konzertharfe und Konzertflügel sich nicht so gut mischen wie die ihrer Vorgänger. Somit gerieten auch die Duos für Harfe und Klavier weitgehend in Vergessenheit und wurden von uns im Originalklang wiederbelebt.

Die Ballade wiederum ist ein in der Qualität (der Musik, weniger des Textes) singuläres Kunstwerk, das dementsprechend von Publikum auch begeistert gewürdigt wurde.


Riemer / Hinterreithner / Aba-Nagy

Freitag, 18. März 2016: Liederabend Katrin Targo

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Sehnsucht nach dem Frühlinge KV 596
Das Veilchen KV 416 (Goethe)
Dans un bois solitaire KV 308
Ridente la calma KV 152
Abendempfindung KV 523
Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte KV 520
Der Zauberer KV 472

Franz Schubert (1797-1828)

Ellens Gesänge
Gesang Nr. I “Raste Krieger” op. 52/1 D 837
Gesang Nr. II “Jäger, ruhe von der Jagd” op. 52/2 D 838
Gesang Nr. III “Ave Maria” op. 52/6 D839

Frühlingsglaube op. 20/2 D 686
Auf dem Wasser zu singen op. 72 D 774
Die Forelle op. 32 D 550

Mignon-Lieder (Goethe)
Heiß mich nicht reden op. 62/2 D 877
So lasst mich scheinen op. 62/3 D 877
Nur wer die Sehnsucht kennt op. 62/4 D 877
Kennst du das Land D 321

Gretchen am Spinnrade op. 2 D 118

Zugaben:

Schubert: Du bist die Ruh D 776
Mozart: Warnung KV 433/416c


Katrin Targo (Sopran) erhält laut untenstehendem Bild verdienten Applaus nicht nur vom Publikum, sonder auch von ihrem Begleiter Walter Riemer. Wie schon mehrmals in diesem Zyklus erwies sich der Hammerflügel (nach Andreas Stein, Original 1773) als ideales Instrument für die Musik der Zeit ihrer Entstehung, auch die Balance zwischen dem Klavier und der durchaus beherrscht eingesetzten Stimme war perfekt.

Die Auswahl der schönsten in Frage kommenden Lieder tat noch ein Übriges für den begeisterten Zuspruch durch das Publikum.


Targo / Riemer